Auf dem Sprung zur Junioren-WM: Richard Stenzel vom SC Motor Zella-Mehlis (Foto: privat)

Nordische Kombination: Zugabe in Zakopane

Andrea Stenzel | 18.02.2022 | Freies Wort

Am Montag kam die gute Nachricht: Kombinierer Richard Stenzel ist zum ersten Mal bei einer Junioren-Weltmeisterschaft dabei. Die Form stimmt. In Slowenien stand der 16-Jährige zum ersten Mal beim Alpencup auf dem Podest.

Predazzo/Kranj Die Bauhenk-Schanze unterhalb des Smarjetna gora im slowenischen Kranj dürfte ab sofort wohl einer der Lieblingsorte von Richard Stenzel sein. Nachdem der Kombinierer beim jüngsten Alpen Cup am ersten Wettkampftag mit seinem Sprung auf 103,5 Meter eine gute Ausgangsbasis für den Lauf legte und in der Loipe auf der 10-km-Strecke in Pokljuka am Ende auf Rang acht ins Ziel kam, lief es am darauffolgenden Tag noch besser für den Zella-Mehliser.

Sprung des Tages

Mit 108,5 Metern zeigte er den weitesten Sprung des Tages und landete auf Rang zwei hinter dem Tschechen Jiri Konvalinka. Auf der anschließenden 5-km-Sprintstrecke musste er sich nur dem laufstarken Nick Schönfeld aus Sachsen geschlagen geben und stand am Ende mit der Bronzemedaille erstmalig auf dem Podest eines Alpencups. Die zweite Belohnung folgte ein paar Stunden später: Richard Stenzel wurde dank seiner in dieser Saison stetig steigenden Leistungen für die Junioren-Weltmeisterschaft im polnischen Zakopane nominiert. Vom 27. Februar bis 6. März darf er mit vier weiteren Nachwuchskombinierern Deutschland vertreten.

Wohl fühlte sich auf der Bauhenk-Schanze auch Richard Stenzels ein Jahr älterer Bruder Albin. Er sprang am ersten Tag auf 95,5 Meter und ging damit als 30. von insgesamt 61 Startern mit 1:31 Minuten Rückstand auf den Führenden in den Lauf. Dank einer starken Laufleistung konnte er sich auf den 21. Platz verbessern (Rückstand: 1:37 min).

Am zweiten Tag folgte ein weiteres Mal ein Sprung auf 95,5 Meter. Diesmal ging Albin Stenzel als 31. in die Loipe und wurde am Ende 29. (+ 2:10 min), wodurch der Starter vom SC Motor Zella-Mehlis erstmalig an beiden Wettkampftagen Alpencup-Punkte sammeln konnte.

Weniger Glück hatte der Biberauer Hannes Gehring vom Oberhofer Stützpunkt. Auch er war in Kranj beim Alpencup dabei. Gehring kam mit der Schanze und der Laufstrecke nicht gut klar, wurde schlussendlich 39. und 45. Emilia Görlich (WSV 08 Lauscha) wurde zweimal Fünfte.

Weiter nach vorne war es für Albin Stenzel bereits Anfang Februar gegangen. Bei den O.P.A. Games in Predazzo, dem Leistungsvergleich der Organisation der Alpenländer-Skiverbände, durften er, Max Herbrechter und Jonas Rudloff (beide TSG Ruhla) vom Oberhofer Stützpunkt teilnehmen.

Zur Belohnung: Nudeln

Beim Einzelwettkampf am ersten Tag war Albin Stenzel auf Platz acht drittbester Deutscher nach Benedikt Gräbert (Sieger) und Nick Schönfeld (vierter Platz). Zusammen mit Lukas Wied erkämpften sich die Vier als Team Deutschland I an Tag zwei dann die Silbermedaille hinter Österreich und vor Slowenien.

Von den Wettkämpfen in Predazzo haben die Nachwuchsathleten dann nicht nur ihre Medaillen mit nach Hause genommen, sondern auch reichlich Nudelpakete. Die Südtiroler wissen offensichtlich, was junge Sportler mögen …